Drei liegende Körper zeigen sich scheinbar unbewegt auf blauem Grund. In (b)reaching stillness wird Stillstand als stetige Veränderung betrachtet und auf sein physisches Potential hin befragt. Ausgangspunkt bilden barocke Stillleben – nicht nur aufgrund ihrer offensichtlichen Eigenschaft der Stillstallung – sondern vor allem wegen ihrer Fähigkeit der "Verlebendigung" von toten oder unbelegten Motiven. Aus der monochromen Fläche emporstrebend, schieben sich glamouröse Höhepunkte vor erneutes Niedersinken.
Sie beschreiben damit eine zyklische Dynamik, die sich auch von Drama oder Opulenz nicht aus der Ruhe bringen lässt. Beständiges Vergehen und Neuformen, unbeirrbares Wandeln, Aufblühen, Niedersinken und Aufstehen. So reihen sich auf der Bühne dynamischer Stillstand und immer andere Formen der Auferstehung aneinander. Auf akustischer Ebene erzeugt Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie (1894), deren lyrische Form jeden Stillstand zu verweigern scheint, eine zunächst konträr wirkende Stimmung. Das Motiv der Auferstehung jedoch – von seinen religiösen Zuschreibungen befreit – wird auch für (b)reaching stillness zum vitalen Prinzip. Im alltäglichen Aufstehen, in synchroner Revue oder in einfachsten Wiederholungen.