Berührung ist kommunikativ: Sie bringt uns in Kontakt – mit uns selbst, mit anderen, mit der Welt um uns herum. In der Physik beschreibt Berührung die Nähe zweier Körper, die eine Übertragung mechanischer Kräfte zwischen ihnen erlaubt. Die Atome, aus denen unsere Welt besteht, können sich tatsächlich nicht direkt berühren. Doch wir selbst sind oft berührt und können selbst berühren, nicht zuletzt im Tanz.
In ihrer neuen choreografischen Arbeit «Touch Through» erforscht die Zürcher Choreografin Lea Moro Berührung in einer Zeit des technologischen und medialen Wandels. Wie können wir in einer zunehmend digitalisierten und distanzierten Welt Berührung neu erleben und erfahren? Was bedeutet sie uns heute noch? Gemeinsam mit einem generationsübergreifenden Ensemble aus professionellen Tänzer*innen, Laien und einer Chorleitung lädt Moro dazu ein, sich von Berührungsgesten des Alltags, Bewegungen und der Ausdruckskraft der Stimme berühren zu lassen und bewegt zu werden – denn: Berührung entsteht immer durch Begegnung, durch das Aufeinander- Zu- oder Voneinander-Wegbewegen, durch Nähe und Distanz. So ist Berührung auch politisch: Sie verhandelt Intimität, Grenzen, Konsens und Körperautonomie. «Touch Through» eröffnet einen kraftvollen und zärtlichen Raum, in dem das grundmenschliche Bedürfnis nach Berühren und Berührtwerden jenseits des taktilen Erlebens erfahrbar wird – sinnlich, stimmlich, tänzerisch und emotional.